Berlin, April Nach dem vornehmsten Gebot befragt, soll Jesus zuerst — lange ist's her! Man müsste nur diesem Gebot folgen, um ein gutes Leben zu führen und ein guter Mensch zu sein. Das Blöde ist nur, dass dieses zweite der vornehmsten Gebote seinerseits zwei Gebote enthält, die sich auch noch zu widersprechen scheinen: "Liebe deinen Nächsten" und "Liebe dich selbst". Zwischen diesen beiden Handlungsmaximen die richtige Waage zu finden, kann einen schon einmal ein Leben lang beschäftigen. Oder ein Stück lang. Also lässt man sie beiseite. Es geht vielmehr Dt Berlin Programmheft Shoppen & Ficken, mit Brecht zu spielen. Aus dem Verfremdungseffekt wird der Veralberungseffekt, aus dem epischen das postepische Theater. Auf der Bühne sitzt die Postrock-Band Kante und spielt Post-Dessau: Die Musik, die Paul Dessau für den "Guten Menschen" geschrieben hat, wird auf Korg-Synthesizern und E-Gitarren mit Klängen vom Free Jazz über Rock bis zum Softpop paraphrasiert. Das Bandambiente bietet zugleich das Setting des Abends: Auf ein paar Stühlen lungern zu Beginn die Darsteller herum, als gelte es eine Probe abzuwarten. Später senkt sich ein Bühnenportal herab, welches das Ganze als eine Art Showfenster rahmt und zudem noch den guten alten Brechtvorhang zitiert. Und dann kommen die Albereien. Ausgiebig wird der Witz ausgekostet, den die schnellen Rollenwechsel mit sich bringen: ein Faschingshütchen aufs Haupt gesetzt, eine Polizistenmütze, Ohrenschützer oder eine dämliche Perücke — fertig ist die neue Figur "So, ich bin jetzt noch mal der Schreiner", kommentiert Urs Jucker einmal. Das Theater feiert sich in seiner Durchschaubarkeit: Es will ja nur spielen. Die Haltung der Schauspieler zu ihren Figuren ist höchst ironisch-distanziert und insofern durchaus brechtisch-episch. Die travestierenden Faxen, die sie machen, die Anleihen an der billigsten Klamotte, distanzieren sich indes noch weiter, als Brecht das wohl lieb sein könnte: Die Darsteller gehen so auch gleich mal auf Abstand zu dem, was da verhandelt wird. Friederike Heller der Fabel nicht recht auf die Sprünge helfen. Für die schnodderige Poesie Brechts freilich, für seine Pointen haben sie und ihre Schauspieler ein feines Gespür entwickelt. Zum Niederknien schön führt das Ernst Stötzner vor, der seinen Wasserverkäufer Wang sprechen und manchmal auch nuscheln lässt, als hielte er sich an kein Skript, als falle ihm alles gerade erst ein, mit öh, ähm und naja. Der gute Mensch von Sezuan von Bertolt Brecht Musik von Paul Dessau Regie: Friederike Heller, Bühne und Kostüme: Sabine Kohlstedt, Musikalische Einrichtung: Kante, Dramaturgie: Bernd Stegemann, Licht: Erich Schneider. Mit: Jule Böwe, Niels Bormann, Ulrich Hoppe, Urs Jucker, Sebastian Schwarz, Ernst Stötzner. Musiker: Thomas Leboeg, Peter Thiessen, Sebastian Vogel. Mehr zu Brecht? Nö, der wird als bekannt vorausgesetzt. Aber zu Friederike Heller : Die Spezialistin für "Bedeutendes", das sie gerne leicht serviert, zeigte im Mai am Burgtheater Peter Handkes Spuren der Verirrtenim März ebenda ihre Thomas-Mann-Adaption Dr. Faustus — My Love is a Fever und in Dresden im Herbst Wilhelm Meisters Lehrjahre. In der Welt Die Regie missverstehe dann aber den Brechtschen Verfremdungseffekt "grundsätzlich als Freibrief zum ödesten Veräppeln". Quälend folge Mätzchen auf Mätzchen: "Ein Schauspielersextett, darunter der hier beklagenswert verschleuderte Ernst Stötzner, hat sämtliche Figuren darzustellen. Mehrfachbesetzungen steigern das Rollenvernichtungspotenzial eines jeden Ensembles enorm. Beim ersten Mal sei es "sicher nicht ohne Witz, wenn Ulrich Hoppe dank eines pinkfarbenen Pappfaschingshütchens von der armen Teppichhändlerin zur verzickten Hauseigentümerin Frau Mi Tzü aufsteigt Nur geht das dann dreieinhalb Stunden so durch; praktisch in einem einzigen Tonfall. Für Hellers offensichtliches Vorhaben, das Lehrstück in enthemmter Spiellust aufzulösen, bleibt die Veranstaltung letztlich zu brav. Und Kostümwitz hin, Kalauer Dt Berlin Programmheft Shoppen & Ficken Das Stilmittel der Ironisierung ist, zumal bei Brecht, eben leider derart konsensfähig, dass man sich tatsächlich zusehends nach dem Mehrwert des Abends fragt. Heller scheint damit in mehrerlei Hinsicht nicht so recht fertig geworden zu sein. Die Band Kante bringe "die Songs von Paul Dessau auf eingängigen Pop-Rock-Sound von heute" — Brecht werde "hier zum Halb-Musical mit Pling-Plang-Effekt weichgespült, bei dem alle Beteiligten mal ans Mikro treten".
Teilnahme an verschiedenen Stipendien-gebundenen Schreibwerkstätten: u. Wann bleibt man wirklich bei sich selbst? E-Mail: paulina. In den Fängen des Regimes. Kontakt mohamed-amin.
Das Studium
Die Deutsche Oper Berlin ist das größte Opernhaus Berlins mit internationalem Rang. In Berlin ging es mir sehr schlecht. Alle zogen damals nach Berlin! Gary»Shoppen und Ficken«(Mark Ravenhill); Mann»Interviews mit fiesen Männern«(David Foster Wallace). Thea ter autors Mark Ravenhill (geb. Łysak übersetzten das Stück Shoppen & Ficken [Shopping and Fucking] des britischen. ), das zum Inbe griff des Cool. Jedoch in Berlin – in Berlin! Mitwirkung in Inszenierungen (Auswahl). Ganz München zog damals nach Ber- lin. Im Zentrum des Spielplans stehen Werke des und »Hamlets.B Ausbildung Studium : Soziale Arbeit 3 Semester. Vielleicht habe ich mich auch missverständlich ausgedrückt. Von — Oberspielleiter am Theater Konstanz. Aschenputtel sagt "Tussitum". Nochmal dabei gewesen. Dramaturgie Jana Riese Dramaturgie 1. Theaterperipherie, Frankfurt am Main, »Im Namen des Overheadprojektors«, Regie, Maurizio Pellizon; Text, Maurzio Pellizon. Das ist doch das eigentliche Problem, dass sich hier alle immer nur - medial verstärkt - moralisch empören, inklusive des Menschenfeinds, welcher natürlich auch nicht besser ist als "Alle Anderen" Scherz! Regie Bernhard Herbordt Mentor des Regie-Jahrgangs Wie Brecht heute ausschauen kann, wie Dialektik und episches Theater funktionieren kann, indem man die Widersprüche stehen lässt und betont, zeigt übrigens Stemanns "Johanna" am DT. Ingo Sawilla. Weitere Wiederholungen sind nicht zulässig. E-Mail: stella. Dunkle Männer mit Kapuze. Vorname Bitte geben Sie ihren Vornamen ein. Ein Flügel mehr als letztes Mal. Hier hilft auch kein Mikroport mehr. Mariann Grieshaber. Das scheint Ihrer Aufmerksamkeit entgangen zu sein, Das soll jetzt keine Abrechnung mit dem Regietheater sein, ich bin nicht Daniel Kehlmann. Dez Uhr Führung Treffpunkt: Kassenhalle. Den smarten Menschenfeind gibt Lars Eidinger, der spätestens jetzt zu den letzten echten Wilden auf Berlins Theaterbühnen zählen dürfte. Januar auf unserer Bühne verkörpert. Im Taumel 2. Yana Eva Thönnes. MUSIKFEST BERLIN "Und überhaupt zieht Ticciati alle nur erdenklichen Register Schauspiel »HALTET DIE BAKCHEN! Yo-Yo Ma Violoncello bei den Berliner Philharmonikern.